Personalmanagerin in der Sozialwirtschaft
Erfolgsgeschichte

Expertin
Personal

Erfolgsgeschichte eines unserer Angels in der Sozialwirtschaft.

» Stationäre Altenpflege mit Sanierungsauftrag. «

Die Rahmenbedingungen ändern sich ständig, der Markt verlangt nach Innovation. Dumpingpreise verschärfen die Wettbewerbssituation. Die Erwartungen an die Qualität steigen. Konstanten sind tarifgebundene Gehaltssteigerungen und unflexible Unternehmensstrukturen.

Diese Schilderung meint nicht die Verbrauchsgüterindustrie sondern Unternehmen der Sozialwirtschaft.

Meist wächst die Erkenntnis, das Unternehmen nicht mehr selbst an die heutigen Erfordernisse anpassen zu können, mit der zunehmend bedrohlicheren betriebswirtschaftlichen Situation.

Welcher Träger möchte schon seine Einrichtungen an den Meistbietenden verkaufen oder Insolvenz anmelden müssen? Den so drohenden Schaden der Reputation – gerade in stark wertegebundenen Unternehmen – kann man vermeiden.

Lägen die erforderlichen Kompetenzen im Unternehmen selbst, wären die nötigen Schritte bereits vollzogen. Dies gelingt in diesem Stadium mit eigenen Ressourcen aber meist nicht mehr.

Stationäre Altenhilfe eines kirchlichen Trägers

Als Träger von zwei Einrichtungen mit insgesamt 116 Plätzen wird eine Vakanzüberbrückung für die Einrichtungsleitung gesucht. Wie findet man geeignete Kandidaten und wie schafft man einen reibungslosen Übergang?

Dies war der Ausgangspunkt für ein erstes Gespräch. Dabei wurde deutlich: Ein Defizit von mehreren hunderttausend Euro hatte sich angehäuft, die Liquidität war in absehbarer Zeit nicht mehr gewährleistet, der Krankenstand bei den Mitarbeitern war ungewöhnlich hoch. Also bedurfte es dringend notwendiger und grundlegender Veränderungen – struktureller und betriebswirtschaftlicher Art – und es galt, schnell eine neue Einrichtungsleitung zu finden. Diese sollte jedoch ein gut bestelltes Haus übergeben bekommen.

Analyse – Konzept – Umsetzung

Meine Gesamtanalyse der Organisation ergab ein umfassendes Bild der Schwierigkeiten, unter anderem Investitionsstau, zu viele Überstunden, schlechte Personalplanung, vernachlässigte Schnittstellen und Prozesse – und eine unzeitgemäße, sehr hierarchische Organisation. Für neun Monate übernahm ich selbst die Leitung der Einrichtung und entwickelte währenddessen auch das Sanierungskonzept mit den zentralen Zielen Liquiditätssicherung und Erlössteigerung. Entsprechend überarbeiteten wir den Dienstplan im Hinblick auf einen optimierten betriebswirtschaftlichen Einsatz der Mitarbeiter; ich führte Pflegesatzverhandlungen mit einer Steigerung von 2,34 Prozent und 7,25 Prozent für das laufende Jahr und verhandelte zur Sicherung der Arbeitsplätze zwei erfolgreiche Absenkungsverhandlungen auf der Grundlage meines dreijährigen Sanierungskonzeptes. Die gesamte Organisationsstruktur wurde neu aufgestellt sowie ein geeigneter Kandidat für die Einrichtungsleitung gefunden und eingearbeitet. Über verschiedene Modellprojekte und die dazugehörige Mittelakquise gelang es durch Profilschärfung im Markt mehr Aufmerksamkeit bei der Kundengruppe zu gewinnen.

Zukunftsfähigkeit – moderne Strukturen – Mitarbeiterzufriedenheit

Es gelang, die Liquidität fortlaufend zu sichern. Dank des neuen Dienstplans konnten Überstunden abgebaut werden, der gesamte Personaleinsatz wurde wirtschaftlicher, der Krankenstand verringerte sich. Durch Schnittstellenoptimierung und Organisationsentwicklung konnten Arbeits- und Entscheidungsprozesse an vielen Stellen delegiert und somit beschleunigt werden. Die Mitarbeiterzufriedenheit wurde nachweislich gesteigert. Das Sanierungskonzept sowie weitere für die nachhaltige Sanierung wichtige Aufgaben wurden der neuen Leitung in Form einer „Roadmap“ übertragen. Im Folgejahr konnte das Geschäftsergebnis verbessert und endlich die notwendigen Investitionen getätigt werden. Inzwischen gilt die Einrichtung als saniert und ist nun wieder ein nachgefragter Anbieter.

Heute ist der Bestand der Einrichtung gesichert, es werden Zukunftspläne für eine optimale Versorgung im Quartier entwickelt, die Finanzierung dieser Vorhaben ist durch die stabilisierte Lage wieder in greifbare Nähe gerückt.