Nach zwölf Monaten, die ich nun wieder an Bord bin, ist es an der Zeit, ein kurzes Fazit zu ziehen. Dieses Jahr gehört zu den gefühlt kürzeren in meinem Leben. Es ist viel passiert und wenn ich auf meine To Do-Liste schaue, ist noch mehr NICHT passiert!
Gleichwohl dürfen wir – vielleicht etwas unbescheiden – erneut auf das wohl erfolgreichste Jahr der nun volljährigen Unternehmensgeschichte zurückblicken. Mein besonderer Dank gilt dabei nicht nur meinem Geschäftsführungskollegen Erdwig Holste, sondern vor allem allen Mitarbeitern der Management Angels, die sich jeden Tag dafür einzusetzen, das Unternehmen zu dem zu machen, was es ist.
In diesem Jahr haben wir drei neue Kollegen an Bord genommen. Noch einmal ein „herzliches Willkommen“ für Josephin Anders, Jerome Güls und Björn Bandemer.
Gemeinsam und in Eigenregie haben wir einen Umzug bewältigt und alle damit verbundenen Hickups und üblichen Problematiken überstanden. Wir haben uns alle Mühe gegeben, damit Sie nichts davon bemerken – außer, Sie waren auf der Büroeröffnungsfeier.
Wir haben erfolgreich die Neuerungen und Herausforderungen des Datenschutzes bezwungen und Sie vielleicht häufiger einmal mit der Notwendigkeit einer Zustimmung behelligt. Die Sie uns hoffentlich erteilt haben.
Und nicht zuletzt haben wir mit Ihnen als Klienten und/oder Interim Managern vertrauensvoll zusammengearbeitet. Wenn es vielleicht auch in diesem Jahr noch nicht zu einem gemeinsamen Mandat gekommen ist, dann vielleicht im nächsten Jahr. Wir freuen uns darauf!
Häufig wurde mir in diesem Jahr die Frage gestellt, ob Interim Management zur Commodity wird, was ich gerne mit Ja und Nein beantworte.
Ja, auf jeden Fall. Interim Management ist in Deutschland seit den 90er Jahren präsent. In einem sich entwickelnden und reifenden Markt ist es normal, dass sich Produkte und Dienstleistungen von den Early Adopters hin zu einem breiten Massenmarkt entwickeln. Man erinnere sich an eine Firma, die im letzten Jahrzehnt ein Handy ohne Tasten auf den Markt brachte. Wo wir Consultants vor zehn Jahren einem Klienten noch erklären mussten, was Interim Management ist und kann, sind wir heute eher an einem Punkt, bei dem wir den Ansprechpartner mit derlei Erläuterungen langweilen. Interim Management ist ein bewährtes Tool, um entstandene Lücken zu überbrücken oder einfach Kompetenzen einzukaufen, die man im eigenen Unternehmen nicht aufbauen kann oder will. Und da kommt es nicht immer nur auf den persönlichen Fit an, sondern darauf, dass einfach jemand da ist, der hilft, z.B. einen Jahresabschluss zu erstellen. Es geht um eine ausgeprägte Fachkompetenz. Da sind die Anforderungen, wie bei einer Commodity (verstanden als „Handelsware“), z. B. einem Haushaltsmesser, klar umrissen: Es soll halt gut und zuverlässig schneiden sowie spülmaschinenfest sein. Die Interim Manager sollten sich also mit Jahresabschlüssen auskennen, verfügbar und stressresistent sein und nicht allzu teuer. In Time, in Quality, in Budget. Nichts weiter. Und das ist auch gut so, denn Interim Management kann das! Unternehmen voranbringen, in dem wir deren Herausforderungen lösen.
Nein, auf keinen Fall! Wir haben es doch mit Menschen zu tun, nicht mit Produkten. Es kommt eben oft gerade auf den persönlichen Fit an. Die Kompetenzannahme ist gegeben, sonst würde ein Klient sich mit einem Interim Manager nicht auseinandersetzten, ihn nicht zum persönlichen Gespräch einladen. In Unternehmen arbeiten keine Maschinen, sondern menschliche Wesen, mit ihren vielen Eigenheiten und Leidenschaften. Sie machen manchmal die Führung des Unternehmens mühsam, aber genau diese Leidenschaften sorgen auch dafür, dass Mitarbeiter die Extrameile gehen und die Firma erfolgreicher als den Wettbewerber machen. Stellen wir uns beispielsweise eine Produktion vor, bei der in der Vergangenheit viel schiefgelaufen ist, man Sonderschichten und Überstunden fahren musste, da es Produktionsrückstände gab und die Nerven aller Beteiligten blank lagen. Wenn ein Interim Manager in solch eine Situation kommt, ist eine seiner ersten Herausforderungen, die Kollegen oder Mitarbeiter dort hinter sich zu bringen. Dafür braucht er besondere Qualitäten, auf die wir hier gar nicht näher eingehen wollen. Und das macht jedes Mandat so besonders. Es gibt nur einen Kandidaten, der am besten passt. Und diesen zu finden gelingt nur im persönlichen Gespräch und durch die individuelle Beschäftigung mit der Herausforderung. Darauf sind wir als Provider ausgerichtet. Denn auch hier gilt: Interim Management kann das! Unternehmen voranbringen, in dem wir deren Herausforderungen lösen.
Ausblick 2019:
Wird Interim Management also immer mehr zu Commodity? In Teilen ist es schon so weit. Ob man es dann (noch) Interim Management nennt, ist ein aus meiner Sicht eher akademischer Streit, an dem ich mich nicht beteiligen möchte. Sicher ist, unser Markt hat sich entwickelt und wird es weiter tun. Es treten ständig neue Marktteilnehmer auf, die einen Teil des Kuchens abhaben wollen. Und es gehen Plattformen als technische Lösung an den Start, die eine neue Beschaffungsmöglichkeit für den Klienten darstellen. Wir beobachten das eher mit Interesse als mit Sorge, denn es lässt uns auch darüber nachdenken, neue Wege zu gehen. Zu Ihrem Wohle, egal ob Sie Klient oder Interim Manager sind. Unser Leitmotiv bleibt die vertrauensvolle und mehrwertige Zusammenarbeit mit Ihnen. Daran wird sich im nächsten Jahr nichts ändern, das kann ich Ihnen versprechen!