Interim Managerin
des Jahres

Marita Klafke wurde zur Interim Managerin des Jahres gekürt!

Auf dem diesjährigen Jahresforum des Arbeitskreises Interim Management Provider (AIMP), das am 29./30.04 endlich wieder live auf Burg Schwarzenstein stattgefunden hat, wurden die Interim Manager:innen des Jahres gekürt.

Wir freuen uns, dass in diesem Jahr erneut eine Interim Managerin aus unserem Pool die begehrte Auszeichnung entgegen nehmen durfte. Marita Klafke ist Health Care-Expertin für internationale Medizintechnik und Krankenhausmanagement, mit den Schwerpunkten Business Development, Vertrieb und Marketing. Sie ist eine krisenfeste Führungspersönlichkeit mit ausgeprägtem Erfolgs- und Gestaltungswillen, was sie in diversen Mandaten bewiesen hat.

Im folgenden Interview erfahren Sie etwas mehr zu ihrer Arbeitsweise und ihrem persönlichen Weg ins Interim Management. Vielleicht auch ein Anreiz für Sie, wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich selbstständig zu machen!

Viel Spaß beim Lesen!

Welches sind die Erfolgsfaktoren, die Sie als Interim Managerin des Jahres auszeichnen?

Marita Klafke: Das ist für einen selbst nicht so einfach zu beantworten. Vielleicht zu einem nicht unerheblichen Teil rheinländische Attribute, wie „Jeden leben lassen!“ Ich arbeite sehr gerne mit Menschen in Teams zusammen, bin eher wohlwollend, aber sehr klar in meiner Kommunikation. Ich würde zudem kein Mandat annehmen, welches nicht mindestens zu 70% dem Aufgabenspektrum entspricht, in dem ich mich auskenne. Nur so kann ich tiefer in die Themen eindringen und Lösungen erarbeiten, die die Organisation voranbringen. Ich muss die Aufgabe sicher können und auch schon mehrmals gemacht haben. Die Health Care Branche ist speziell, aber nach über 40 Jahren weiß ich, wie diese Branche tickt und welche Strömungen es gibt. Dann fühle ich mich in den mir anvertrauten Projekten wohl, bringe Dinge voran und erziele gute Ergebnisse.

Wie kam es zu dem Entschluss, Interim Managerin zu werden?

Marita Klafke: Ich konnte mir eigentlich nicht vorstellen, mich selbstständig zu machen, wollte aber aus dem Konzern heraus, in dem ich viele Jahre gearbeitet hatte, da es für mich nicht mehr passte. Ich habe mir dann für die Selbstständigkeit meine Positionierung erarbeitet, damals speziell für das After-Sales-Geschäft. Zuerst war ich als Beraterin tätig und bin dann eher zufällig in ein Interim Mandat gegangen. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich danach richtig ins Interim Management eingestiegen bin. Ich hatte es früher nicht in Betracht gezogen, war aber eigentlich prädestiniert für die Interim-Tätigkeit, da ich auch im Konzern sehr häufig die Projekte übernommen habe, die andere aufgrund der Komplexität oder des Risikos nicht machen wollten. Aufgaben müssen mich reizen, ich habe Spaß an Projekten, bei denen man etwas optimieren oder ganz neu machen kann. So habe ich bspw. in den USA ein Medizintechnikunternehmen restrukturiert und zu profitablem Wachstum geführt.

Wie gestaltete sich Ihr Weg?

Marita Klafke: Ich habe mit einem Miniprojekt gestartet und danach kam erst einmal eine Durststrecke. Damit muss man im Interim Management rechnen und dann gilt es durchzuhalten. Ich habe angefangen diverse Zielgruppenbriefe zu schreiben und nach einiger Zeit bekam ich auch Antworten und erste Projekte. Dann stellte ich fest, dass Netzwerkveranstaltungen eine wichtige Rolle spielen, um an geeignete Projekte zu kommen. Und da bleibt einem nichts anderes übrig, als intensiv zu Netzwerken, auch wenn man eher introvertiert ist. Auf einer Verbandsveranstaltung lernte ich die Kollegen Herrn Dr. Rottländer und Herrn Dr. Much kennen, die mich darin bestärkten, den Weg weiterzugehen. Durch sie lernte ich auch die Management Angels kennen, die mich in das Projekt vermittelten, für das ich die Auszeichnung erhalten habe.

Welche Voraussetzungen sollte Ihrer Meinung nach eine Interim Managerin/ein Interim Manager mitbringen, um in diesem Berufsfeld erfolgreich zu sein?

Marita Klafke: Man darf nicht in alten Verhaltensweisen verharren, sondern muss äußerst flexibel sein und sich ständig neuen Herausforderungen stellen wollen. Man muss die Kundenbedarfe seiner Branche kennen und sich über Entwicklungen und Innovationen immer auf dem Laufenden halten. Man benötigt eine gewisse Neugier und ein Faible für Menschen, denn man trifft immer wieder auf unterschiedlichste Charaktere, die man im Projekt mitnehmen muss. Und nicht zuletzt ist es sehr wichtig, als interimistische Führungskraft ein hohes Maß an Durchsetzungsvermögen zu besitzen sowie für Stabilität zu sorgen, da man oftmals Projekte in schwierigen Unternehmenssituationen übernimmt.

Was war Ihr spannendstes Projekt oder die größte Herausforderung? Welche Stolpersteine gab es?

Marita Klafke: Das war zum einen mein Projekt bei einem großen internationalen Unternehmen im Bereich Dentaltechnik. Hier waren meine Aufgaben sehr vielfältig, da ich in zwei Kernbereichen, dem Produktmanagement und dem Vertrieb eingesetzt wurde. Man übertrug mir sehr viel Verantwortung, die ich gerne übernommen habe und das Mandat war sehr erfolgreich.

Und sehr stolz bin ich über den Aufbau eines der größten Corona-Testzentren in Deutschland, für das es keine Blaupause gab. Alles war neu, die Verhandlungen mit den Behörden, das Aufsetzen aller notwendigen Prozesse sowie die Einstellung des Personals. Am Ende hatten wir fast 200 Mitarbeiter, die 10.000 Tests am Tag durchführen konnten.

Stolpersteine sind immer dann vorhanden, wenn man als Fremdkörper im Projekt empfunden wird. Dann heißt es besonderes Fingerspitzengefühl an den Tag zu legen, um das Vertrauen der Mitarbeiter zu erlangen. Manchmal hat man Schwierigkeiten an alle Informationen zu kommen, aber diese sind elementar, um komplexe Projekte zu händeln. Man muss gut zuhören können, auch zwischen den Zeilen, um die Stolpersteine frühzeitig aufzutun und aus dem Weg räumen zu können.

Was würden Sie Kunden raten, wie sie mit einem Interim Manager umgehen sollten?

Marita Klafke: Gleich im Erstgespräch sollte der Kunde darauf achten, dass die Chemie stimmt, denn die Expertise kann man in der Größenordnung eines Interim Executive voraussetzen. Dann sollte die Unternehmensleitung transparent ins Unternehmen kommunizieren und dem Interim Manager damit den Weg ebnen. Kunden sollten die Aufgaben für den Interim Manager kennen und dokumentiert haben, damit die Zusammenarbeit auf einem soliden Fundament steht. Zudem sollte es einen konkreten Ansprechpartner im Unternehmen geben, der als Sparringspartner in der täglichen Arbeit fungiert und der auch für eine perfekte Einführung des Interim Managers ins Unternehmen sorgt.

Haben Sie aktuell ein Thema, das Sie gerne einmal mit einem Experten diskutieren möchten? Dann nutzen Sie die Gelegenheit zu unserem kostenlosen Experten-Gespräch. Frau Klafke steht Ihnen gerne als Sparringspartner telefonisch zur Verfügung. Melden Sie sich einfach bei Léon Bergmann, der den Kontakt herstellen wird. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme!

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